Hustenmittel richtig anwenden
Hustenstiller oder Hustenlöser?
Typischerweise beginnt der Erkältungshusten als trockener Reizhusten. Er ist zwar unangenehm, aber in der Regel schnell überstanden. Nach wenigen Tagen setzt dann ein verschleimter Husten ein, weil die Sekretproduktion in den Atemwegen steigt. Das überlastet oft den Selbstreinigungsmechanismus der Atemwege. Um den Husten nicht zu verschleppen, ist es daher wichtig, die Schleimlösung und das Abhusten der Sekrete zu unterstützen.
Erkältung: Husten stillen oder lösen?
Beim anfänglichen Reizhusten kann es unter Umständen sinnvoll sein, abends einen Hustenstiller einzunehmen. Das gilt vor allem dann, wenn die Hustenanfälle den Schlaf stark beeinträchtigen. Denn schließlich ist erholsamer Schlaf gerade jetzt wichtig, damit sich der Körper erholen kann.
Meist wird der Reizhusten jedoch recht schnell von einem verschleimten Husten abgelöst. Denn im Rahmen der natürlichen Abwehrreaktion wird die Sekretproduktion in den Atemwegen gesteigert. Durch den Schleim wird der Selbstreinigungsmechanismus, der normalerweise dafür zuständig ist, Schleim, Fremdkörper und Krankheitserreger aus dem Körper zu transportieren, leicht überlastet. Umso wichtiger ist es, die Schleimlösung und das Abhusten der Sekrete zu unterstützen.
Husten stillen | Husten lösen | |
Warum? | Um den Hustenreiz zu stillen, der vor allem nachts quälen und erholsamen Schlaf behindern kann | Um die Schleimansammlungen in den Atemwegen zu lösen und das Abhusten zu unterstützen |
Wie? | Mit rezeptfreien Hustenstillern, die in der Regel abends vor dem Schlafengehen eingenommen werden | Mit rezeptfreien Hustenlösern, die in der Regel tagsüber eingenommen werden |
Hustenstiller: Reizhusten stoppen
Gegen trockenen Reizhusten bei einer Erkältung können Hustenstiller, auch „Antitussiva“ genannt, zum Einsatz kommen. Diese Medikamente greifen in der Regel in das zentrale Nervensystem ein, sodass die Reizschwelle des Hustenzentrums angehobenen wird: Wir husten dann seltener und weniger stark. Zusätzlich können Hustenstiller die Empfindlichkeit der Hustenrezeptoren im Kehlkopf und in den Bronchien verringern. Hustenstiller können vor allem dann sinnvoll sein, wenn sich Reizhusten zum Teufelskreis entwickelt: Der trockene Husten reizt dann die Schleimhäute so sehr, dass man immer weiter husten muss.
Meist werden Hustenstiller abends vor dem Zubettgehen eingesetzt, um einen ruhigen Nachtschlaf zu ermöglichen.
Hustenstiller: Wirkstoffe sind z. B.
- Dextromethorphan
- Pentoxyverin
- Benproperin
- Dropropizin
- Pflanzliche Mittel: z. B. Spitzwegerich, Isländisch Moos, Malve
Hustenlöser: Schleim lösen
Bei verschleimtem Husten werden oft Hustenlöser, auch „Expektoranzien“ oder Schleimlöser genannt, empfohlen. Sie lösen die Sekrete in den Atemwegen und erleichtern das Abhusten. Zusammen mit dem Schleim werden so auch Krankheitserreger aus dem Körper hinaus befördert. Hustenlöser werden in der Regel tagsüber eingenommen.
Hustenlöser: Wirkstoffe sind z. B.
- Acetylcystein
- Ambroxol
- Bromhexin
- Guaifenesin
- Pflanzliche Mittel: z. B. mit Thymian, Efeu, Primel
Hustenlöser und Hustenstiller kombinieren?
Wenn der Schleim mithilfe eines Arzneimittels gelöst wird, ist es wichtig, dass Sie ihn auch abhusten können. Daher sollten Sie niemals Hustenstiller und Hustenlöser gleichzeitig einnehmen. Denn Hustenstiller können durch ihre Wirkung das Abhusten und somit den Abtransport des Schleims aus den Atemwegen behindern. Was Ärzte manchmal empfehlen, wenn noch nächtliche Hustenattacken den Schlaf rauben: Untertags Hustenlöser einnehmen und mit großem zeitlichem Abstand einen Hustenstiller zur Nacht einnehmen. Fragen Sie hierzu bitte auch Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.