Behandlung von Kinder-Husten
Was hilft gegen Husten bei Kindern?
Kinder sind bis zu zehnmal im Jahr erkältet. Kein Wunder also, dass sie besonders oft an Husten leiden. Der Grund für die häufigen Infekte: Das Immunsystem ist bei Kindern noch nicht vollständig ausgebildet und bietet daher nur unzureichenden Schutz vor Krankheitserregern. Doch was tun bei Kinder-Husten? Welche Tipps haben sich bewährt? Alles Wissenswerte zum Thema haben wir hier für Sie zusammengestellt.
Husten bei Kindern: Was jetzt wichtig ist
Wenn Kinder husten, quälen sie sich oft sehr – denn Husten ist für den kleinen Körper ganz schön anstrengend. Kein Wunder, dass die meisten Eltern den Husten am liebsten stoppen möchten. Denken Sie aber daran, dass Husten eine sinnvolle Funktion erfüllt: Er ist ein Schutzreflex des Körpers, um Fremdkörper, Staub und Krankheitserreger aus den Atemwegen zu befördern.
Bei einem Infekt sondern die entzündeten Schleimhäute Sekrete ab, die die Viren ausschwemmen sollen. Sammeln sich die Sekrete allerdings in den Atemwegen an, funktioniert der natürliche Reinigungsmechanismus nicht mehr richtig – vor allem, wenn der Schleim nach einigen Tagen während einer Erkältung zäh wird. Die Flimmerhärchen, die normalerweise mit rund 1000 Schlägen pro Minute den Schleim samt allen Fremdstoffen aus dem Körper befördern, werden vom zähen Schleim behindert. Daher ist es wichtig, den Schleim zu lösen und das Abhusten zu unterstützen.
Folgende Basismaßnahmen sind sinnvoll:
- Viel Ruhe und ausreichend Schlaf: Der kleine Organismus braucht nun alle Kräfte, um sich gegen die Krankheitserreger zu wehren und sich zu erholen.
- Viel trinken: Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr (warmer Tee oder stilles Wasser) ist wichtig, damit sich der Hustenschleim besser lösen kann.
- Inhalationen: Inhalieren mit warmem Wasserdampf hat eine beruhigende Wirkung auf die Schleimhäute und befeuchtet diese. Allerdings sollte das Kind alt genug dafür sein. Für ein gefahrloses Inhalieren eignen sich spezielle Inhalationsgeräte oder Vernebler aus der Apotheke. Grundsätzlich sollten Sie aber immer dabei bleiben, wenn Ihr Kind inhaliert. Und Vorsicht bei Zusätzen zur Inhalationslösung: Ätherische Öle sind für Kinder in der Regel nicht geeignet – denn sie können gefährliche Krämpfe der Atemwege hervorrufen.
- Reizstoffe vermeiden: Sorgen Sie dafür, dass sich Ihr Kind in einer rauchfreien Umgebung aufhält.
Mittel gegen Husten bei Kindern
Wenn Ihr Kind im Rahmen einer Erkältung sehr vom Husten geplagt wird, kann eine gezielte Behandlung helfen, die Beschwerden effektiv zu lindern. Je nachdem, welche Art von Husten vorliegt, können verschiedene Behandlungsstrategien zum Einsatz kommen:
Behandlung | Husten stillen | Husten lösen |
---|---|---|
Hustenart | Bei trockenem Reizhusten | Bei verschleimtem Husten |
Ziel | Hustenreiz lindern | Schleim lösen und das Abhusten erleichtern |
Zum Hintergrund: Eine Erkältung kündigt sich oft mit einem trockenen Reizhusten an, der in der Regel rasch überstanden ist. Vor allem in der Nacht kann dieser für Kinder jedoch zur Qual werden. In diesem Fall kann es sein, dass der Kinderarzt Ihnen einen Hustenstiller für Kinder empfiehlt. Meist kommt dieser abends vor dem Zubettgehen zum Einsatz.
Im weiteren Verlauf der Erkältung geht der trockene Reizhusten in einen Husten mit Schleim über. Er ist ein Zeichen dafür, dass durch die Abwehrreaktion des Körpers in den Atemwegen vermehrt Schleim produziert wird, um die Krankheitserreger auszuschwemmen. Setzt sich dieser Schleim fest, können sich die Beschwerden verschlimmern. Außerdem kann es zu einer Zweitinfektion mit Bakterien oder Komplikationen wie einer Bronchitis oder einer Lungenentzündung kommen. Daher ist es in dieser Hustenphase besonders wichtig, dass der Schleim gelöst wird und abgehustet werden kann. Geeignete Hustenlöser können diesen Prozess unterstützen. Für Kinder stehen die Mittel meist als Hustensaft zur Verfügung.
In bestimmten Fällen kann auch eine Behandlung mit Antibiotika oder anderen Arzneimitteln (z. B. entzündungshemmende oder atemwegserweiternde Mittel) erforderlich sein. Diese Medikamente werden vom Kinderarzt verschrieben.
Besonderheiten bei Baby-Husten: Worauf es bei Baby-Husten ankommt, lesen Sie hier.
Medikamenteneinnahme: Was tun, wenn mein Kind sich wehrt?
Manchmal möchten Kinder Arzneimittel einfach nicht einnehmen. Das können Sie tun, wenn…
- … Ihr Kleinkind den Löffel mit dem Hustensaft verweigert oder wegschlägt: Versuchen Sie, den Saft mit einer Pipette zu verabreichen. Diese erhalten Sie in der Apotheke. Achten Sie dabei darauf, dass Sie genau die im Beipackzettel vorgeschriebene Menge des Präparats verabreichen.
- … Ihr Kind den Saft ausspuckt: In diesem Fall haben die Kinder meist einen Teil des Medikaments geschluckt. Um eine Überdosierung zu vermeiden, sollten Sie daher die Gabe erst wieder zum nächsten vorgesehenen Zeitpunkt wiederholen.
- … Ihr älteres Kind die Medikamenteneinnahme verweigert: Meist können Sie ältere Kinder durch geduldiges Erklären überzeugen, dass das Mittel nötig ist, damit sie wieder gesund werden. Manchen Kindern fällt die Einnahme leichter, wenn sie sich die Nase zuhalten.
Husten bei Kindern: Wann zum Arzt?
In den meisten Fällen lässt sich ein normaler Erkältungshusten auch bei Kindern gut selbst behandeln. Speziell Husten bei Kleinkindern und Säuglingen sollte aber grundsätzlich ärztlich abgeklärt werden. Denn bei den ganz Kleinen können sich besonders leicht ernste Komplikationen wie zum Beispiel eine Lungenentzündung entwickeln. Bei älteren Kindern ist ein Arztbesuch vor allem dann ratsam, wenn sich der Husten trotz geeigneter Behandlung nach wenigen Tagen nicht bessert oder gar verschlimmert. Denn hinter Husten können auch Allergien, Asthma bronchiale oder andere ernsthafte Erkrankungen stecken. Auch wenn sich der Allgemeinzustand Ihres Kindes verschlechtert oder weitere Beschwerden wie Fieber, gelblich-grüner Auswurf oder Hautveränderungen auftreten, ist ein Arztbesuch ratsam.
Husten kann auch als Symptom von Allergien, Asthma bronchiale oder anderen ernsten Erkrankungen auftreten. Im Zweifelsfall sollten Sie Ihren Kinderarzt zu Rate ziehen.