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Meist sind Viren der Auslöser einer akuten Bronchitis. Eine ursächliche Behandlung ist dann nicht möglich – auch Antibiotika helfen nicht. Doch mit geeigneten Maßnahmen lassen sich die Symptome lindern. Lesen Sie hier, was hilft.
Bronchitis: Behandlung
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen der akuten und der chronischen Form der Erkrankung. Auch, was die Behandlung angeht, gibt es einige Unterschiede zu beachten.
Akute Bronchitis: Eine akute Entzündung der Bronchien wird meist durch Viren (z. B. Erkältungsviren) hervorgerufen. Sie lässt sich in der Regel gut selbst behandeln und heilt normalerweise innerhalb von etwa zwei Wochen ab.
Akute Bronchitis: Symptome
Husten
Kopf- und Gliederschmerzen
Schnupfen
Halsschmerzen
Erhöhte Temperatur, evtl. Fieber
Chronische Bronchitis: Hält die Bronchitis in zwei aufeinanderfolgenden Jahren über jeweils mehr als drei Monate an, gilt sie laut der Definition der Weltgesundheits-Organisation (WHO) als chronisch. Eine chronische Bronchitis tritt besonders häufig bei Rauchern auf. Typisches Kennzeichen ist der morgendliche Husten mit zähem Schleim („Raucherhusten“). In diesem Fall ist ein Rauchstopp die wichtigste Maßnahme. Zusätzlich können ärztlich verordnete Medikamente wie zum Beispiel bronchienerweiternde Mittel oder Kortisonpräparate erforderlich sein. Auch spezielle Atemtechniken werden oft empfohlen. Bei länger andauerndem Husten oder Atemnot ist eine ärztliche Abklärung unbedingt ratsam.
Chronische Bronchitis
Eine Bronchitis gilt als chronisch, wenn Husten und Auswurf in zwei aufeinanderfolgenden Jahren während mindestens 3 Monaten durchgehend bestehen.
Die häufigste Ursache für eine chronische Bronchitis ist das Rauchen („Raucherhusten“).
Akute Bronchitis: Was tun?
Da eine akute Entzündung der Bronchien in der Regel auf eine (virale) Atemwegsinfektion zurückgeht, gelten zunächst einmal die gängigen Empfehlungen, die die natürlichen Selbstheilungsprozesse unterstützen können.
Bronchitis-Therapie: Basismaßnahmen
Schonung: Vermeiden Sie körperliche Anstrengungen und verzichten Sie auf Sport. Schalten Sie einen Gang runter, bis Sie wieder ganz gesund sind. Das hilft auch, möglichen Komplikationen (z. B. Lungenentzündung) vorzubeugen. Bei Fieber wird Bettruhe empfohlen.
Flüssigkeitszufuhr: Achten Sie auf eine ausreichende Trinkmenge (ca. 1,5 Liter pro Tag) – so können Sie die Schleimlösung in den Bronchien unterstützen. Als Getränke sind Wasser und ungesüßte Tees geeignet.
Nicht rauchen: Zigarettenrauch ist eine zusätzliche Belastung für die ohnehin schon entzündeten Atemwege und kann die Heilung verzögern. Das gilt auch fürs Passivrauchen.
Wichtig: Eine akute Bronchitis kann auch im Rahmen von anderen Erkrankungen (z. B. Masern, Influenza, Keuchhusten) auftreten. Im Zweifel sollte daher ein Arzt zu Rate gezogen werden. Das gilt insbesondere, wenn Symptome wie Fieber, blutiger Auswurf, Atemnot und/ oder Heiserkeit auftreten.
Hustenmittel bei akuter Bronchitis
Zu Beginn der akuten Bronchitis tritt oft ein trockener Reizhusten auf. Dieser geht jedoch im weiteren Verlauf in einen verschleimten Husten (produktiver Husten) über. Rezeptfreie Hustenmittel aus der Apotheke können bei Bronchitis helfen, den unangenehmen Husten zu lindern.
Sogenannte Antitussiva (Hustenstiller) können bei quälendem Reizhusten, insbesondere wenn er nachts auftritt, infrage kommen.
Bei verschleimtem Husten stehen Hustenlöser zur Verfügung – sie werden als Schleimlöser für die Bronchien eingesetzt. Diese Medikamente sollen die Verflüssigung der Sekrete in den Atemwegen unterstützen – der lockere Schleim kann dann leichter abgehustet werden.
Grundsätzlich sollten Hustenstiller und Hustenlöser nicht gleichzeitig zum Einsatz kommen. Denn wenn Schleim gelöst wird, ist es wichtig, dass dieser auch abgehustet werden kann. Hustenstiller können das Abhusten der Sekrete behindern.
Die folgenden allgemeinen Maßnahmen können wohltuende Effekte zeigen und den Heilungsprozess unterstützen:
Hustenbonbons & Co.: Bei trockenem Husten lassen sich die gereizten Hustenrezeptoren im Rachen zumindest zeitweise durch das Lutschen von Hustenbonbons oder eine warme Milch mit Honig beruhigen.
Brustwickel: Als wohltuend empfinden viele Hustengeplagte warme oder kalte Brustwickel. Sie sollen kramp- bzw. schleimlösend wirken. Wichtig: Bei Fieber sollten keine Brustwickel angewendet werden.
Inhalationen: Durch das Inhalieren mit warmem Wasserdampf werden die angegriffenen Schleimhäute befeuchtet und der Schleim kann sich besser lösen. Verwenden Sie zum Inhalieren am besten eine isotonische Kochsalzlösung aus der Apotheke.
Weitere Medikamente bei akuter Bronchitis
Da eine akute Bronchitis in der Regel durch Viren (meist Erkältungsviren) bedingt ist, helfen Antibiotika in der Regel nicht.
Wenn im Rahmen eines Virusinfekts Begleitbeschwerden wie Fieber, Glieder- oder Kopfschmerzen auftreten, können diese durch Schmerzmittel wie Paracetamol, Ibuprofen oder Acetylsalicylsäure (nicht bei Kindern unter 12 Jahren geeignet) gelindert werden.
Akute Bronchitis: Tipps
1 / 4
Körperliche Schonung
In den meisten Fällen geht eine akute Bronchitis auf eine virale Infektion zurück. Der klassische Erkältungshusten ist ein typisches Beispiel.
Damit sich das Immunsystem ganz auf die Abwehr der Krankheitserreger fokussieren kann, sollten Sie jetzt körperliche Anstrengung vermeiden und auf sportliche Aktivitäten verzichten, bis Sie wieder gesund sind.
Achten Sie auch darauf, dass Sie ausreichend schlafen.
Wichtig: Rauchen Sie nicht und vermeiden Sie auch Passivrauchen – der blaue Dunst belastet die ohnehin schon entzündeten Atemwegen zusätzlich.
2 / 4
Viel trinken
Bei Atemwegsinfekten wird eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr empfohlen – das hilft, die Schleimhäute feucht zu halten und festsitzende Sekrete zu lockern.
Erwachsene sollten täglich etwa 1,5 Liter Flüssigkeit über Getränke aufnehmen. Stilles Wasser und ungesüßter Tee sind gut geeignet. Zwischendurch kann bei Erkältungshusten auch eine warme Hühnerbrühe wohltuend sein.
3 / 4
Die Hustenrezeptoren beruhigen
Die gereizten Hustenrezeptoren im Rachen lassen sich – zumindest vorübergehend – zum Beispiel mit folgenden Maßnahmen besänftigen:
Warme Milch oder Tee mit etwas Honig in kleinen Schlucken trinken
Hustenbonbons (z. B. mit Salbei) lutschen
Frische Luft tanken; entweder am geöffneten Fenster oder bei einem kleinen Spaziergang.
4 / 4
Im Zweifel zum Arzt
Normalerweise lässt sich eine akute Bronchitis gut selbst behandeln – spätestens nach zwei Wochen sollten die Beschwerden abgeklungen sein. Falls die Symptome anhalten oder schlimmer werden, ist ein Arztbesuch erforderlich.
Umgehend sollten Sie einen Arzt kontaktieren, wenn z. B. folgende Symptome auftreten:
Hohes Fieber
Starke Hustenanfälle
Auffällige Atemgeräusche
Atembeschwerden
Blutiger Auswurf
Auch wenn Sie schwanger sind oder eine bekannte Grunderkrankung wie Asthma oder COPD besteht, ist ein Arztbesuch notwendig
Husten bei Babys und kleinen Kindern sollte grundsätzlich ärztlich abgeklärt werden.
Autoren, medizinische Fachinformationen und Quellen
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Stand: zuletzt aktualisiert am 12.08.25
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Autoren:
Jennifer Hamatschek, Chefredaktion Medizin und Pharmazie
Jennifer Hamatschek hat Germanistik und Pharmazie an der LMU München studiert. Sie ist eine renommierte Fachjournalistin für Medizin und Gesundheit, die seit über 15 Jahren komplexe medizinische Inhalte zielgruppengerecht und evidenzbaisert aufbereitet.
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Tatiana Schmid, Chefredaktion Gesundheit und Ernährung
Tatiana Schmid ist Diplom-Oecotrophologin und eine profilierte Fachjournalistin für Gesundheit, Medizin und Ernährung mit über einem Jahrzehnt redaktioneller Erfahrung.
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Sandra Winter ist eine erfahrene Gesundheitsjournalistin mit ausgewiesener Expertise in den Bereichen Ernährungswissenschaften, alternative Heilmethoden und Sportmedizin. Mit über 15 Jahren Erfahrung steht Sandra für vertrauenswürdige, wissenschaftlich fundierte und gut recherchierte Gesundheitsinformationen – immer am Puls aktueller Forschung und Trends in der Gesundheitsbranche.
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